Puhhh, geschafft.Schwupp sind 10 Jahre vorbei. Wo ist nur die Zeit geblieben? Fragten sich die Eltern und Lehrer, während die Schüler ein erleichterndes Lächeln im Gesicht hatten. Auf Wiedersehen Öömrang Skuul hieß es jetzt bei der offiziellen Verabschiedung. „Immer wenn es einen Übergang gibt im Leben.
Von dem Einen zum Anderen ist Gott für euch da und stärkt euch”, bekräftigt Pastorin Martje Brandt die Schulabgänger, deren Zukunft jetzt auf neuen Wegen weiter gehen wird. Wohin die Fahrt auch gehen werde, es sei die Kunst einmal mehr aufzustehen , als hinzufallen.; gibt Norddorfs Bürgermeister Christoph Decker mit auf den Weg. Mit einem kleinen Auszug des Lebensabschnitts „Schule” von Churchill, zeigt er den Jugendlichen, daß es jeder selbst in der Hand hat auf welchen Wegen man geht und dabei sein eigenes Ziel nicht aus den Augen zu lassen: „Ich wünsche Euch Hoffnung und Zuversicht in eurem Leben, Arbeit die Euch Sinn und Freude macht und Hobbys , Freunde und Familie, denn das ist genauso gut wie die Arbeit.” Diese Abschlussklasse mußte sehr flexibel sein, denn mit dem Beginn in die schulische Endphase fing die „Corona-Zeit” an. Wie diese „ würzige Beilage” aussah verdeutlichte Klassenlehrerin Susanne Müller, nachdem sie schon von der verschobenen Einschulung in der Satteldünschule und der fehlenden Turnhalle über einige Zeit berichtete. Sie zog neben dem beliebten Kaputzensweat eine Mütze auf und die (seit letztem Jahr) pflichtmäßige Mund-Nasenbedeckung auf. „Gruselig, ich konnte Euch überhaupt nicht mehr erkennen. Doch andererseits ist einem bewußt geworden, viele Kommunikation man anhand der Augen ablesen kann”, erzählt sie.
Bei allen Capriolen, die den Schüler*innen auferlegt wurden, haben sie großartig mit gezogen, ohne murren und mucken. „Das war nicht immer einfach, homeschooling, dann doch wieder mit Anwesenheit, aber nur manchmal und dann mit Mund-Nasenbedeckung, dann ständig lüften etc. Ihr habt schon mächtig was mitmachen müssen. Jetzt habt ihr auch den Abschlußstreich nur mit Cornonabestimmungen umgesetzt”, berichtet Schulleiter Jörn Tadsen über das Abschlußjahr. Auf Friesisch begrüßte Klassenlehrer Mathias Hölck seine Schulabgänger. „Was? Ist schon wieder ein Jahr um?!”, fragt er sich und ließ die Schüler/innen mit ihren Familien Teil haben an seinen Gedanken, die passende Abschlußrede vorzubereiten. Nach vielen hin und her; das war schon da, das passt nicht und dies sei zu abgedroschen besann er sich auf seine eigene Leidenschaft. Eine Leidenschaft die viele vielleicht gar nicht kannten, ein Gedicht, eines von Paul Fleming „An sich”. Mit diesen Worten gab er jedem einzelnen der Mädchen und Jungen was auf den Weg mit. Er hatte diese Zeilen für Jeden unter den jeweiligen Tisch geklebt und gemeinsam konnten sie das Gedicht lesen. „Diese Worte sind fast 400 Jahre alt, doch ihre Aussage strahlt bis in das Heute hinein”, bestärkt Mathias Hölck diese 14 Zeilen und wünscht allen das Beste, wenn sie jetzt in die Welt hinaus ziehen.
Aenne Lankers und Tade Hansen gaben im Namen aller Schüler ihre Antwort auf ihre zehn Schuljahre. Sie bedankten sich für alle Erlebnisse und Lebensweisheiten, die ihnen auf den Weg mitgegeben worden sind „Vor allem die Weisheiten von Herrn Hölck”, lachten die Beiden und erzählen von der Abschlußfahrt, die sie nach Malente brachte statt nach Österreich, „Corona eben”, zucken sie mit den Schultern. Einen kleinen Einblick in den Schulalltag der letzten Jahre gaben die Beiden und freuten sich total über das zwar „krasse” Corona Abschlußjahr, doch gefeiert haben sie die Mottowoche, das war wirklich nochmal ein toller Abschluß!
Olaf Schnabel vom Elternbeirat spannte die Brücke vom Kinofilm „Truman Show” zur jetzigen Realität und wünschte sich, daß die Abschlußklässler niemals zu scheu sind hinter die Kulissen zu schauen: „Geht über eure Grenzen. Wir wünschen euch den Mut weiter zu gehen, höher zu springen. Stellt Fragen und stellt diese in Frage. Euer Leben wartet jetzt auf euch, viel Spaß dabei!” Stefan Schlichting vom Schulverein klärte alle in der Schulaua auf, woher denn nun die “Made in China” herkommt. Er erzählte die Geschichte einer kleinen Made aus Deutschland, die auszog in die weite Welt und mit Glück und Ehrgeiz wirklich bis nach China kam und da durch noch mehr Glück, Zufall und Ehrgeiz es schaffte was noch keine Made vor ihr geschafft hatte, sehr reich zu werden. Um nun ihren Freunden in Deutschland mit zu teilen dass sie es wirklich bis China geschafft hatte, liess sie auf alle Spielzeuge „Made in China” drucken 😉 Mit diesem Anstoß beglückwünschte Stephan Schlichting die Abschlußklässler, die jetzt ihren „Mikrokosmos” Öömrang Skuul verlassen werden.
Der Gesamtnotendurchschnitt der zehnten Klasse des MSA (Mittlerer Schulabschluss) war aussergewöhnlich sehr gut und dazu konnte nur herzlich gratuliert werden. Doch auch in diesem Jahr wurden die beiden besten Schüler vom Schulverein geehrt. Ole Sturm hatte den besten MSA und Niklas Zawieja den besten ESA (erster Schulabschluß). Leider konnte nach der Zeugnisvergabe in diesem Jahr keine Schulaufführung gemacht werden und auch die Abschlußparty mußte den Cornoabedingungen weichen. Doch wer weiß wo diese Wege jetzt hin führen. Einige gehen weiter zur Schule, ob Husum oder Dänemark, andere machen eine Lehre hier auf Amrum oder dem Festland, jeder geht seiner Wege, wie auch schon an diesem Tag, denn hier ist der Weg jetzt zu Ende, der Weg der Öömrang Skuul.
Da haben die Schueler einerseits Masken auf und sich andererseits im Arm. Letzteres finde ich uebrigens gut, aber es zeigt den ganzen Wahn- und Unsinn. Wir sind auf Amrum und im Freien. Da kann man ja mal fuer eines der wichtigsten Photos im Leben die Maske abnehmen.
Hans Friedrich